Bericht von Silvia Gebhard-Bonini
Indermaurs und Clausens Klasse
beweisen mit fünfundfünfzig noch Rasse.
Denn ab und zu da trifft man sich,
dank OK-Team veränderlich,
mal hier, mal dort,
an geheimem Ort.
Nur dieses Jahr
war allen klar,
wie das Programm etwa laufen sollte.
Wer nicht zwei Tage ins Tessin fahren wollte,
der meldete sich vielleicht gar nicht an.
Schade, denn wir hatten viel Spass daran.
Um neun Uhr traf man sich in Rappi,
ob Single, Grossmutter, Mami, Papi.
Alle liessen Familie und Freunde daheim,
um im Kreise der lieben Gleichaltrigen zu sein.
Mit Kaffee wurde der Start begossen,
dann die Fahrt ab zehn Uhr Richtung Süden genossen.
In Arth-Goldau kamen dazu noch die Restlichen.
Es waren bezüglich Wohnort die etwas Westlichen.
Nun war es eine komplette Schar,
die auf der Reise nach Locarno war.
Nur sechzehn Köpfe, aber mit viel Humor,
stiessen in Richtung Gotthard vor.
Dank Mini-Bar konnten wir Durst und Hunger stillen
und unsere knurrenden, leeren Mägen füllen.
Die Rechnung wurde von jenen beglichen,
welchen das Schicksal die Teilnahme gestrichen.
Danke, ihr edlen, spendierfreudigen Leute.
Wir denken gerne an euch, noch heute.
In Locarno gutgelaunt angekommen,
wurde die Standseilbahn nach Orselina genommen.
Dort ging es per Luftseilbahn nach oben weiter.
In Cardada zeigte sich das Wetter ganz heiter.
Trotz schlechter Wetterprognose am Tage vorher,
strahlte die Sonne hier umso mehr.
Die Zimmer im Hotel wurden verteilt,
anschliessend zu Fuss der Apéro angepeilt,
welcher im Ristorante Colmanicchio wartete
und mit Wein, Bier, Wasser und Orangensaft startete.
Wir wurden mit Spezialitäten des Hauses verwöhnt
und dazu noch mit einer Superaussicht entlöhnt.
Nach ausgiebigem „Gügele“, Witzlen und Lachen
wollten sich noch einige auf die Socken machen
und unternahmen eine Wanderung von rund einer Stunde.
Die anderen im Hotel tranken schon wieder eine Runde.
Abends um sieben begann das Essen
und liess uns die nördliche Heimat vergessen.
Fleischplatte, Salatteller, Polenta, Plätzli, Risotto.
Wir fühlten uns alle wie mit einem kulinarischen Sechser im Lotto.
Zum Dessert ein Glacé, welch ein Genuss!
Und dann kam Stümpi tüchtig in Schuss …
Sie liess Beate Uses Hugo zu Musik wild tanzen,
wiegte ihren Busen an seinem kleinen Ranzen.
Doch Hugo liess sich von Stümpi nicht verführen,
denn sein Plastikherz konnte ihr Schmachten nicht spüren.
Schliesslich gab sie ihre Verführungskünste auf,
und auch den Plastik-Hugo verliess der Schnauf.
Dafür schwangen ein paar „Knaben“ das Bein,
die meisten jedoch liessen das Tanzen sein.
Nach vielen Sprüchen, Lachen und Witzen
war man müde vom ausgiebigen Sitzen.
Die Zeche wurde, zum Teil dreifach (!), bezahlt.
Doch das liess den Wirt ziemlich gleichgültig und kalt.
Schon um Mitternacht sanken wir in die Kissen.
So früh war’s noch nie. Das Alter lässt grüssen!
Am Sonntagmorgen um acht gab’s den Zmorgen.
Regen in Strömen – die Sonne verborgen.
Was blieb uns da übrig, als nach Locarno zu fliehen
und dort durch die Strassen und Gassen zu ziehen.
„Nichts vergessen?“ fragte Vreni, „habt ihr alles dabei?“
Wem denn diese verregnete Kappe sei.
O je, der Urs hat’s nicht mal beachtet.
Hat er wohl gestern zuviel mit Hugo geschmachtet?
Nun wurden noch zwölf Karten geschrieben
für die Entschuldigten, die daheim geblieben.
Dann gings mit der Zehn-Uhr-Gondel nach unten,
denn schliesslich warteten dort unten noch viele Spunten.
Urs zählte auf sechzehn:“ Alle sind dabei.“
Unten fragten wir uns, wo denn der René wohl sei …
Wer stand denn oben mit uns für die Abfahrt parat?
Aha, das war der Bähnler und nicht unser Kamerad.
Wir liessen uns darüber nicht weiter verdriessen
und konnten unser Gepäck in die Schliessfächer schliessen.
„Ich brauche den Schirm“, stellte Ruth erschrocken fest.
Nur dass der sich nicht mehr aus dem Fach holen lässt …
Urs hatte Ersatz, denn schliesslich schützte ihn die Mütze.
Und so wanderten wir tapfer von Pfütze zu Pfütze.
Es regnet und gewittert. Da plötzlich ein Licht wie ein Blitz!
Es war kein Foto. Ein Donnerschlag, der in den Knochen sitzt!
Vor Schreck sprangen wir hoch und hielten das Herz.
Die Luftseilbahn fiel aus. Das war kein Scherz.
So musste halt René zuerst oben warten
und konnte die Abfahrt erst später starten.
Wir liessen uns vergnügt im Café Cerutti nieder,
tranken Kaffee, Wein und assen schon wieder.
Fehlen da nicht noch zwei weitere Leute
in unserer durstigen, hungrigen Meute?
Wohin könnten sie wohl verschwunden sein?
Aha, per Natel weihten sie uns in ihre Pläne ein.
Einfach per Schiff sind sie abgehauen,
um Locarno vom Wasser her zu schauen.
Schliesslich trafen wir uns am Bahnhof um zwei.
Endlich waren alle doch wieder dabei.
Bald stiegen wir schwer bepackt in den Wagen
und liessen uns mit dem Zug nach Norden tragen.
Vreni und Ruedi schliefen ein paar Runden.
Dank Hansjörgs Sprüchen verflogen die Stunden.
In Arth-Goldau mussten wir uns schon wieder trennen
und auf unsere Anschlusszüge rennen.
Bald waren alle wieder daheim angekommen,
nachdem man in Rappi nochmals Kaffee genommen.
Liebe Stümpi, Vreni, Ruedi und Walter
ihr seid gute Klassenverwalter.
Bis jetzt sind unsere Treffen dank euch wirklich gelungen
Wir freuen uns schon auf eure nächsten Unternehmungen.
Herzliche Grüsse von Silvia Gebhard-Bonini, Boniswil